Hausärztl. Notfallversorgung Hauptthema beim Besuch der parl. Staatssekretärin im Gesundheitswesen , Annette Widmann-Mauz MdB


Auf Einladung des CDU-Stadtverbandes weilte Annette Widmann-Mauz MdB und Armin Schuster MdB in Todtnau.

Dem Stadtverband ist es ein großes Anliegen, dass die hausärztl. Notfallversorgung im Oberen Wiesental wieder besser organisiert wird. Dies wurde mit den beiden Abgeordneten , Vertretern der Landratsämter Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald, den Bürgermeistern von Todtnau und Schönau Andreas Wießner und Peter Schelshorn, Vertretern der Ärzteschaft KVBW und den Ärzten vor Ort erläutert. Frau Widmann-Mauz MdB erläuterte, dass gewisse, bereits vorhandene Spielräume der ärztl. Selbstverwaltung, also der KVBW, nicht ausgenutzt würden. Dr. Udo Schulte, Bezirksbeirat der KV Südbaden und Allgemeinmediziner widersprach Frau Widmann-Mauz hier heftig. Die von ihr gemachten Ausführungen nannte er realitätsfremd.

Christa Bernauer bemängelte einmal mehr, dass der Weg von Todtnauberg oder Herrenschwand nach Schopfheim oder Lörrach für einen Notfall unzumutbar ist. Sie regte an, die Notfallpraxis von Schopfheim in das obere Wiesental zu verlegen. Die Patienten von Schopfheim hätten dann die Möglichkeit, zu wählen, ob sie ins Obere Wiesental oder nach Lörrach fahren. Die Patienten vom Oberen Wiesental hätten jedoch die Chance, rechtzeitig eine Notfallversorgung zu bekommen. Viele –gerade ältere Patienten- gingen dazu über, einfach die 112 zu wählen und blockieren so den Notarzt und den Krankenwagen, der vielleicht von jemandem anderen dringend benötigt würde.

Dr. Honeck erklärte , dass er schon vor 15 Jahren überlegt habe, wie die Versorgung auf dem Land sicher gestellt werden könnte. Aus dieser Idee sei dann auch das Gesundheitszentrum entstanden, das wie ein kleines Krankenhaus ausgerüstet ist. Die Menschen hier sollen nicht bestraft werden, weil sie auf dem Land leben. Dr., Schulte hielt dem entgegen, dass die Notfallpraxen an Krankenhäuser verlegt wurden, weil dort rund um die Uhr Personal da wäre. Die Notfallpraxis im Gesundheitszentrum habe dies nicht. Es sei daher auch eine Kostenfrage!

Fritz G. Ramsyer, Gesudnheitsdezernent im Kreis BGHW regte an, dass der Maßstab „Bevölkerungsdichte“ für die ärztl. Versorgung überdacht werden müsste. Armin Rösner von der KV Freiburg erklärte, eine Evaluierung der neuen Notfallversorgung laufe und es könne durchaus sein, dass Entscheidungen revidiert würden.

Die Diskussion war angeregt und es ist zu erkennen, dass dieses Thema sehr emotional besetzt ist. Der ländliche Raum – so der Tenor der Politiker- muss gestärkt werden. Hier hätte man die Möglichkeit „Flagge zu zeigen“

Dr. Martin Honeck gab Annette Widmann-Mauz MdB die Bitte auf den Weg nach berlin mit, , dass beim Facharzt für Allgemeinmedizin Ausnahmeregelungen gelten müssten. Er muss das Erlernte auch in der Praxis anwenden und abrechnen dürfen! Die Attraktivität des Landarztes könnte durch die Auflösung der Abgrenzung Hausarzt/Facharzt gewinnen. Es ist nicht nur, der finanzielle Anreiz, der die jungen Ärzte wieder auf das Land bringt, sondern der Spaß an der Arbeit, so Martin Honeck.


 

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